Das “Bielefelder Modell” – Podiumsdiskussion am 14. Februar 2008


Das Forum lädt zu einem hochinnovativen Thema ein:

„Bielefelder Modell“:

Im vertrauten Stadtviertel alt werden und selbstbestimmt Wohnen mit Versorgungssicherheit

Versorgung für Pflege- und Hilfsbedürftige jeden Alters.
Rund um die Uhr – ohne Betreuungspauschale

Wir haben folgende Podiumsteilnehmer/innen eingeladen:

Theresia Brechmann
Wohnprojektberaterin, langjährige Praktikerin und Entwicklerin des Modells in Bielefeld

Peter Baumeister
Geschäftsleiter der Wohnungs- und Siedlungsbau Bayern GmbH & Co OHG (WSB), Projekt „Wohnen mit Service“

Renate Salzmann-Zöbeley
Projektleiterin „Wohnen im Viertel“, Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG München (GEWOFAG),

Christian Müller
Stadtrat der SPD

Elisabeth Schosser
Stadträtin der CSU

Sabine Krieger
Stadträtin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Moderation: Bernd Schreyer

Am: Donnerstag 14. Februar 2008
um: 18.30 Uhr
in der: Evangelischen Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Straße 24 (nähe Sendlinger-Tor-Platz)

Zum Thema:
Beim Bielefelder Modell wird die breite Mischung unterschiedlicher Lebenslagen in einer Wohnanlage und deren näheres Wohnumfeld als Chance für den Aufbau eines gemeindenahen nachbarschaftlichen Unterstützungssystems, welches mit einem professionellen ambulanten Pflegeteam kombiniert ist, im Nahbereich genutzt. Alte und junge Menschen, Menschen mit und ohne Behinderung, Kranke und Gesunde sollen selbstbestimmt und barrierefrei zusammenleben können.

Theresia Brechmann

Theresia Brechmann, Entwicklerin des “Bielefelder Modells” (Bildquelle: Der Stern)

Ein Herzstück des „Bielefelder Modells“ sind Wohnungsanpassungen zur Herstellung der Barrierefreiheit und der generationenübergreifende Bewohner- oder Nachbarschaftstreff. Dieser bietet die Möglichkeit mit Nachbarinnen und Nachbarn zu kommunizieren, eigene Fähigkeiten bzw. Kenntnisse im Austausch gegen Unterstützungsleistungen einzubringen, Hilfestellung bei Fragen und Problemen zu erhalten, Freizeitangebote, Mittagstisch etc. Die Aktivitäten und Angebote des Bewohnertreffs beschränken sich nicht auf das Wohnprojekt oder die Wohnanlage; der Treff ist offen für Bewohnerinnen und Bewohner aller Generationen im Quartier. Diese Öffnung begünstigt die Akquise von Ehrenamtlichen und ermöglicht Austausch und Unterstützung zwischen Jung und Alt, Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund und für Menschen mit und ohne Behinderung oder Pflegebedürftigkeit.

Gemeinsam ist allen Projekttypen, dass eine gewisse Anzahl schwer pflegebedürftiger Menschen in räumlicher Nähe zueinander wohnt. Unter dieser Voraussetzung ist es möglich, dass das o.g. Pflegeteam rund um die Uhr in der Wohnung, dem Gebäude oder der Nachbarschaft anwesend ist. Zentrales Element des Bielefelder Modells ist die Verfügbarkeit der Betreuungsleistungen für das unmittelbare Wohnquartier. Durch die ständige Anwesenheit von Pflegepersonal in fußläufiger Entfernung wird es möglich, auch für Menschen aus den umliegenden Häusern schnell Hilfe- und Pflegeleistungen zu organisieren oder sie an gemeinschaftlichen Aktivitäten im Bewohnertreff teilnehmen zu lassen. Die Versorgungssicherheit kann beim Bielefelder Modell ohne die sonst übliche Betreuungspauschale garantiert werden. Finanziert wird die ständige Anwesenheit des Personals im Bielefelder Modell aus der Summe individuell abgerechneter Pflege- und Hilfsdienste (SGB III Arbeitsassistenz, SGB V häusliche Krankenpflege, SGB VII Berufsgenossenschaft, SGB VIII Jugendhilfe, SGB IX Teilhabe und Rehabilitation, SGB XI Pflegeversicherung, SGB XII u. a. Nachtbereitschaft, Eingliederungshilfe, Hilfe zur Pflege, Nachbarschaftshilfe etc.).

Wer in seiner Familie hochbetagte Eltern, Großeltern bzw. nahe Verwandte hat, weiß, wie schwer es vielen von diesen Angehörigen fällt, wie bitter es für manche ist und wie sehr es an ihrem Lebenswillen nagt, wenn sie ihre vertraute Wohnung und ihr vertrautes Stadtviertel entgültig verlassen müssen, um in einem Alten- oder Pflegeheim ihren letzten Lebensabschnitt zu verbringen. Das Bielefelder Modell bzw. die ersten Projekte der GEWOFAG in Ramersdorf und der WSB in Neuperlach machen für sehr viele hochbetagte, aber auch für viele junge pflegebedürftigen Menschen – gerade bei geringerem Einkommen bzw. geringen Rentenbezügen – solche Heimeinweisungen nicht alternativlos.

Wir freuen uns, ein gesellschaftlich so brisantes und interessantes sozial- und wohnungspolitisches Thema, welches durch den demographischen Wandel noch zusätzlich an Aktualität gewonnen hat, mit kompetenten und engagierten Podiumsgästen und Ihnen diskutieren zu können.

Bitte beachten:
Da wir bei diesem Thema mit einem großen Andrang rechnen und nicht ganz sicher sind, ob die Plätze ausreichen, werden angemeldete Besucher/innen des Forums, die rechtzeitig (bis 18.15 Uhr) zur Veranstaltung kommen, bei der Vergabe von Sitzplätzen bevorzugt. Es stehen diesmal ca. 180 Plätze zur Verfügung.

Zur Anmeldung senden Sie bitte eine formlose E-Mail an bernd.schreyer@gmx.de oder ein Fax: 089/70058118 (sie erhalten dann per E-Mail oder Fax eine Bestätigungsnummer).

Die Beteiligung ist kostenlos.

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